…passt zum heutigen Herbstwetter. [Diese Bemerkungen in [ ] sind von mir eingetragen].
„Der Oktoberwind schnauft und keucht und versucht die letzten Blätter [okay bei uns sind es noch nicht ganz die letzten Blätter] von den Bäumen zu fegen. Aber sie halten sich fest, als müssten sie mit Mary Poppins um die Stellung bei Familie Banks in der Cherry Tree Lane konkurrieren und dürften sich um keinen Preis wegblasen lassen. Ähnlich wie viele Menschen im Herbst sind die Blätter nicht bereit, den Wechsel der Jahreszeit zu akzeptieren, sondern klammern sich an das Gestrige [wie wahr – davon kommt wohl bei vielen die Herbstmelancholie]. Sie konnten nicht verhindern, dass ihre Farbe sich verändert hat, aber jetzt wollen sie sich partout nicht von dem Ort trennen, der im Frühling und Sommer ihre Heimat gewesen ist. Ich sehe, wie ein Blatt schliesslich doch loslässt und einen Weile in der Luft herumwirbelt, ehe es zu Boden fällt. Ich hebe es auf und lasse es am Stiel herumkreiseln [das haben wir doch alle schon getan]. Auch mir gefällt der Herbst nicht besonders [mir schon, vor allem bei schönem Wetter]. Wem macht es schon Freude zuzusehen, wie Dinge, die einmal stark und voller Leben waren, schwach werden und sich der Natur beugen müssen, dieser höheren Macht, die sie nicht kontrollieren können? [Ja, viele von uns Menschen wollen dieser Wahrheit nicht ins Gesicht blicken und doch ist es der Lauf des Lebens. Wir alle verändern unsere Farben, Formen und werden mit der Zeit schwächer. Es bringt den Blätter nichts, sich an den Bäumen festhalten zu wollen und so können wir Menschen uns auch nicht an (gewünschten) Umständen im Leben festhalten.].“
Auszug aus dem Buch „Ich hab dich im Gefühl“ von Cecelia Ahern